Hilfe bekommen nach einem Terroranschlag

Haben Sie einen Terroranschlag erlebt, haben Sie ein Recht auf Unterstützung. Dabei ist es egal, ob Sie Opfer, Angehörige*r, Zeug*in oder Ersthelfer*in sind. Sie müssen diese schwierige Situation nicht allein bewältigen.

Was ist Terror?

Terroristische Straftaten greifen nicht nur Einzelpersonen an, sondern wollen unsere freie Gesellschaft treffen. Deswegen ist der Staat verpflichtet, Betroffenen von einem Terroranschlag so effektiv und schnell wie möglich zu helfen. Das gilt für diejenigen, die verletzt wurden und gesundheitliche Schädigung erlitten haben, aber auch für alle anderen Betroffenen. Möglich sind zum Beispiel finanzielle oder seelische und soziale Hilfeleistungen.

Infoblatt „Hilfe nach einem terroristischen oder extremistischen Anschlag“

Möglichkeiten zur Unterstützung nach einem Terroranschlag

Betroffene eines Terroranschlags oder eines anderen Großschadensereignis können die Unterstützung verschiedener Einrichtungen und Behörden in Anspruch nehmen.

Zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und Großschadensereignissen und deren Angehörige

In Berlin gibt es die Zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Terroranschlägen und Großschadensereignissen und deren Angehörige. Die Mitarbeitenden dort klären über die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten auf. Sie unterstützen dabei, Kontakt zu den passenden Behörden und Beratungsstellen aufzunehmen.

Für Fragen stehen sie dauerhaft zur Verfügung. Selbst wenn das Ereignis schon Jahre zurückliegt oder nicht in Berlin stattgefunden hat, können Sie diese Stelle ansprechen.

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Für deutsche Staatsbürger*innen, die im Ausland Opfer

  • eines Terroranschlags,
  • einer Natur-Katastrophe oder
  • eines anderen schweren Unglücksfalls

wurden, bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe spezielle Unterstützung an.

Beratung erhalten Betroffene bei der Koordinierungsstelle NOAH (Nachsorge, Opfer- und Angehörigen-Hilfe). Das erfahrene Team ist telefonisch rund um die Uhr erreichbar. Das Angebot kann sowohl in einer akuten Situation als auch mittel- und langfristig genutzt werden.

NOAH vermittelt Betroffenen auch Hilfsangebote in der Nähe ihres Wohnorts. In Deutschland lebende Angehörige und nahestehende Personen können sich ebenfalls bei NOAH melden.

Berliner Opferhilfe-Einrichtungen und Beratungsstellen

Betroffene können Sich auch direkt an eine Opferhilfe-Einrichtung wenden: Berliner Opferhilfe-Einrichtungen und Beratungsstellen.

Die Beratungsstellen bieten kostenlose, vertrauliche und fachkundige Unterstützung, Begleitung und Vermittlung an weitere Hilfseinrichtungen. Sie helfen auch, wenn Opfer Entschädigung nach einem Terroranschlag beantragen möchten.

Der Opferbeauftragte der Bundesregierung ist der zentrale Ansprechpartner für alle, die terroristische Anschläge in Deutschland erlebt haben. Zusammen mit den zuständigen Stellen stellt er sicher, dass Unterstützung bei praktischen Fragen und seelischen Belastungen bereitgestellt wird. Er hilft auch bei der Vermittlung finanzieller Hilfe. In der Öffentlichkeit tritt er als „politische Stimme“ für deren Belange auf.

In Berlin ist Roland Weber als Opferbeauftragter des Landes Berlin für Betroffene zuständig.

Eine Übersicht über die Beauftragten der anderen Bundesländer finden Sie hier: Opferbeauftragte und zentrale Anlaufstellen der Bundesländer

Traumaambulanzen

Die Traumaambulanzen in Berlin helfen Menschen, die Opfer einer Gewalttat oder eines Terroranschlags wurden und seelische Probleme haben. Sie bieten Therapie an und arbeiten mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) zusammen. Die ersten fünf Gespräche zahlt das Land Berlin. Für einen Termin können sich Betroffene direkt bei den Ambulanzen melden.

Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus
Traumaambulanz für Erwachsene
Telefon: +49 30 231 118 80
Webseite:Traumaambulanz im Alexianer St. Hedwig Krankenhaus

Traumaambulanz Berlin im Zentrum für Psychotherapie Friedrich von Bodelschwingh-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Traumaambulanz für Erwachsene
Telefon: +49 30 547 278 87
Webseite:Traumaambulanz in der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik

Für Kinder und Jugendliche ist folgende Einrichtung zuständig:

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Charité
Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche
Telefon: +49 30 450 516 100
Webseite:Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche

In diesem Infoblatt finden Sie einen Überblick über deutschlandweite Hilfsmöglichkeiten und Anlaufstellen.

Härteleistung

Das Bundesamt für Justiz stellt für Opfer von Terroranschlägen und extremistischen Übergriffen finanzielle Unterstützung bereit. Diese Härteleistung können Betroffene beantragen, um schnell und direkt Hilfe zu bekommen.

Opferentschädigungsgesetz

Terroranschläge zählen zudem zu den Gewalttaten, bei denen in Deutschland die Absicherung des sozialen Entschädigungsrechts greift. Wenn Sie einen gesundheitlichen Schaden davongetragen haben, können deshalb Ansprüche nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) bestehen. 

Entschädigungen für Opfer einer Straftat

Hier finden Sie mehr Infos zu Entschädigungsleistungen

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